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Ungarnaustausch 2024

Schüleraustausch nach Ungarn – eine Chronik

Vor etwa zwei Wochen, zu Beginn des neunten Monats im Jahre des Herrn zweitausendvierundzwanzig, brachen einige Schüler des altehrwürdigen Ratsgymnasiums zu einer Expedition auf, die sie gen Osten führte. Die Reise, getragen von eiserner Schiene und kanrrender Lokomotive, führte uns zunächst in die Stadt Prag, die in ihrer goldenen Pracht erstrahlte. Bei lauem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von 25 Grad erblickten unsere erstaunten Augen die vielen Türme und die malerischen Gassen der ehrwürdigen Stadt, die sich uns mit einer Schönheit offenbarte, wie sie selten gesehen ward. In kleinen Gruppen wagten wir uns hinaus, um die Geheimnisse der Stadt auf eigene Faust zu ergründen.

Am nächsten Morgen, noch ehe die Sonne ihren vollen Lauf genommen hatte, setzten wir unsere Reise fort. Unsere eiserne Kutsche brachte uns hinab in das Herz von Ungarn, in die Hauptstadt Budapest, wo wir abermals unser Gepäck luden und sogleich in den Fernbus stiegen, der uns nach Kalocsa brachte. Dort, am Ziel unserer Reise, empfingen uns unsere ungarischen Gastfamilien mit einer Wärme, die alle Mühen der Reise vergessen ließ.

Das erste Wochenende stand ganz im Zeichen des Miteinanders. Wir, die jungen Reisenden, durften mit unseren Gastgebern die schönsten Orte Ungarns erblicken, geführt von ihrer Hand, die uns die Reize dieses Landes offenbarte. Wälder, Flüsse und Dörfer zogen an uns vorüber, und wir sammelten Eindrücke, die für immer in unsere Erinnerungen eingegraben bleiben werden.

Am Montag darauf führte uns unser Weg zurück in die Hauptstadt Budapest, wenngleich der Himmel diesmal von grauen Wolken verhangen war und das Wetter uns nicht hold war. Doch auch diese Unbilden konnten unseren Forscherdrang nicht bremsen, und so standen wir bald vor dem beeindruckenden Parlamentsgebäude, erblickten die Fischerbastei, deren steinerne Mauern über die Stadt wachten, und besuchten Ausstellungen in prächtigen, frisch renovierten Gebäuden. Selbst eine Radtour auf der grünen Margareteninsel unternahmen wir, wobei wir auf Fahrzeugen mit vier bis sechs Rädern in die Pedale traten, um die Insel zu erkunden.

In und um Kalocsa erwartete uns abermals ein reichhaltiges Programm. Wir bestiegen Drachenboote und ruderten über stille Wasser, schwangen uns auf unsere Fahrräder, um das Umland zu erkunden, und waren Zeugen einer prächtigen Reitershow in der weiten Ebene der Puszta, wo wir die ungezähmte Kraft der ungarischen Pferde bewunderten. Kalocsa selbst, eine Stadt von Geschichte und Tradition erfüllt, bot uns weitere Einblicke in das Leben und die Kultur dieses Volkes.

Nun, da unsere Reise bereits einige Tage hinter uns liegt, bleiben uns die Erinnerungen an jene wundersamen Tage, und schon jetzt werden Pläne geschmiedet, unsere Gastgeber im nächsten Sommer abermals zu besuchen. Freundschaften, die über die Zeit des Austausches hinaus bestehen bleiben, sind das wertvollste Gut, das wir von dieser Expedition mit nach Hause genommen haben.

So enden diese Aufzeichnungen, doch die Reise in unseren Herzen ist noch lange nicht vorbei.