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Mit Herz und Technik

Wie das Ratsgymnasium Goslar einem erkrankten Schüler die Klassentür öffnet

Im beschaulichen Goslar ist eine bemerkenswerte Geschichte aus dem Ratsgymnasium zu vermelden, die zeigt, wie moderne Technologie das Leben eines schwer erkrankten Schülers der siebten Klasse verändert hat. Um eine Isolation des Schülers zu verhindern, ging das Ratsgymnasium mit der Unterstützung des Vereins „WegGefährten“ innovative Wege, um seine aktive Teilnahme am Klassenleben zu ermöglichen.

In dieser Hinsicht spielte die Initiative der behandelnden Klinik des Schülers eine Schlüsselrolle. Sie stellte der Schule den von der Firma „No Isolation“ entwickelten Avatar zur Verfügung. Dieser bleibt im Einsatz, solange der Schüler dem Unterricht fernbleiben muss. Die entscheidende Unterstützung kam vom Verein „WegGefährten“ (Elternhilfe zur Unterstützung tumorkranker Kinder e. V.), der die Finanzierung des Avatars übernahm – ein Engagement, für das das Ratsgymnasium außerordentlich dankbar ist.

Das Herzstück dieses Projekts ist der ferngesteuerte Avatar, den der Schüler liebevoll „Groot“ nannte, in Anlehnung an eine Figur aus einer bekannten Comic-Reihe. Dieser Avatar, der Gefühle durch die Augen ausdrücken und seinen Kopf drehen kann, ermöglicht dem Schüler mittels einer integrierten Kamera, aktiv am Unterricht und am sozialen Leben teilzunehmen, als sei er physisch anwesend, wobei der Datenschutz durch technische Vorkehrungen vollständig gesichert ist.

Ebenso bemerkenswert ist die Rolle der Mitschüler in diesem Projekt. Vier als „Buddies“ bezeichnete Schüler übernehmen die Verantwortung für den Transport des Avatars, sodass der erkrankte Schüler stets im Zentrum des Geschehens bleibt – egal ob im Klassenzimmer, auf dem Schulhof oder bei außerschulischen Aktivitäten. Dieses Engagement ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Gemeinschaftssinn und die Empathie der Klasse.

Abschließend würdigt Hans-Peter Dreß, der Direktor des Ratsgymnasiums, die Bedeutung dieser Initiative: „Diese Initiative, verstärkt durch die neue Technologie, ist mehr als nur eine temporäre Lösung. Sie ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung und des Fortschritts und zeigt, wie Technik und Menschlichkeit Hand in Hand gehen können, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern.“ Herr Dreß bedankt sich außerdem ausdrücklich bei Frau Schene vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin für die ausgezeichnete Beratung und Unterstützung, die das Gymnasium erhalten hat.