Schüler der 10. Klassen treffen zum zweiten Male Herrn Prof. Dr. Leonhard Ganzer im Institute of Subsurface Energy Systems der Universität Clausthal
Ein Beitrag von Michael Kwasniok
Einmal im März; einmal im April. Und der nächste Schritt wird folgen!
Aber Neues will ertastet werden; langsam und mit Bedacht – quasi empirisch: also ganz naturwissenschaftlich.
Schon ihren zweiten Nachmittag erlebten Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs unseres Ratsgymnasiums vor Wochenfrist bei und mit Prof. Leonhard Ganzer, führend an der Universität Clausthal im Bereich der Energieumwandlung und Energiespeicherung.
Lina, Alina, Dustin und Pascal waren Mitglieder einer oder beider „Partien“, Emma und Johannes zählten zur Gruppe der nachmittäglichen Bergbesteigenden ebenso wie Luis, Maximilian und Yusuf, Noel sowie Oskar und Moritz, komplettiert durch Karl.
Begleitet wurde die motivierte Schülergruppe, die gerne ihre Nachmittage im Hörsaal und Labor des Institutes zu Clausthal zubrachte, durch Frau Ritzkat, Herrn Sachtleben und Herrn Kwasniok.
Inhaltlich führten die Tage in die faszinierende (Zukunfts-)Welt der Energiegewinnung, ihrer Speicherung und ihrer Umwandlung. Zentral war die Problematik der Wasserstoffspeicherung in Gesteinsschichten, konkret bestimmten Steinen und Animationen im Labor, die folgten. Der Institutsleiter führte die Gruppe durch die komplexe Thematik. Illustrativ war im Rahmen seines Vortrages der Erdgasspeicher in Rheden in Niedersachsen. Es ging darum, wie tief unter der Erde gelegene Gesteinsschichten zur Gasspeicherung verwendet werden können.
Basierend auf englischsprachigen Vortragsmaterialien – Herr Prof. Ganzer führte aus, dass die Regelsprache an seinem sehr internationalen Institut die englische sei – setzten sich die Schüler und Schülerinnen mit Methoden zur Bestimmung des Volumens in Hohlräumen der Gesteinsproben auseinander. Sie bekamen die Möglichkeit, angeleitet durch Mitarbeit des Institutes im Labor, ausgiebig zu experimentieren. Sie sammelten Messwerte, die als Grundlage für die sich anschließende Auswertung dienten.
Dort wurde mit Prof. Ganzer berechnet, wie viel Gasvolumen in den untersuchten Gesteinsproben bei hohem Druck und hoher Temperatur gespeichert werden kann. Die spannende Frage, die sich anschloss, war die, abzuschätzen, wie viel Energie sich in Rheden mit Wasserstoff speichern lässt.
Das englische Wort „porosity“ war ein Schlüsselwort.
Die vielen Fragen trugen zu zwei unvergesslichen Nachmittagen bei. Ein zweimal extrem gut aufgelegter, motivierter Professor, der erkennbar seinen Fachbereich „liebt und lebt“, freute sich über ebenso motivierte, fragende Schülerinnen und Schüler! Vielleicht, bei aller Vorsicht, darf hier von der ersten Möglichkeit eines Sprungbrettes gesprochen werden? Weitere Treffen sind vereinbart.
Die praktische Anwendung physikalischen Wissens hat fasziniert. Wir freuen uns sehr auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit Prof. Ganzer und seinem Institut!