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Ratsgymnasium Goslar im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Ein Beitrag von Martina Hesse

Vergangenen Donnerstag erhielt das Ratsgymnasium Goslar offiziell seine Urkunde und 2 Schilder, mit denen nunmehr die Aufnahme in das bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bestätigt ist.

Diese offizielle Verleihung verlief ausgesprochen feierlich und wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen der Schulband mit der unglaublich talentierten Sarah Moscoso Silva am Mikrophon, begleitet von Anna Koswoski, Keyboard, Ronja Linneweber, Bass, Laura Meese-Markscheffel, Gitarre, Dan Thanh Chau, Keyboard und Sarah Eike am Schlagzeug unter der Leitung des Musiklehrers Julian Birk.

In seiner Begrüßung freute sich Schulleiter OStD Hans-Peter Dreß über den Besuch des Fachbereichsleiters im Landkreis Goslar, Michael Conzen, ebenso wie über die Anwesenheit des jungen Landtagsabgeordneten Christoph Willeke, der die Patenschaft für die Netzwerk-Mitgliedschaft übernommen hat. Außerdem begrüßte er herzlich die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbands Harz e.V. Tjorven Maack, die gleichzeitig als Landeskoordinatorin des Netzwerks für die Übergabe der Urkunde zuständig war, den GZ-Pressevertreter Frank Heine und natürlich die anwesenden Schülerinnen und Schüler, die zahlreich erschienen waren, um an diesem besonderen Festakt teilzunehmen.

Nach Hans-Peter Dreß übernahm der stellvertretende Schulleiter Michael Kwasniok das Wort und bezog sich auf die aktuelle Situation in Nahost: „Unser Mitgefühl muss den Opfern gelten. Wie viele palästinensische Zivilisten müssen (…) unschuldig Leid und Trauma erdulden, weil die Hamas existiert – nicht Israel?“. Sehr eindrücklich wünschte er sich, dass die Fächer Geschichte und Politik nicht weiter massiven Kürzungen und Einschränkungen unterliegen, „um die Welt noch verstehen zu können“! Außerdem führte er aus, dass sich Hass über Sprache vollziehe und beeindruckte die anwesenden Gäste mit der Klarheit und Tiefe seiner Worte.

Auch Kunstlehrerin und von OStD Dreß kurzerhand als „Mutter Courage“ benannte Martina Hesse, die sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Initiativgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ federführend um die Netzwerkaufnahme bemüht hat, warb für einen sensiblen Umgang mit Sprache, denn häufig wird diese zum Instrument alltagsrassistischer Übergriffe oder Missverständnisse und kann zu gegenseitigen Verletzungen, Demütigungen, Grenzüberschreitungen führen und somit den Nährboden für Hass bilden.

Diesen Aspekt nahmen ebenfalls die Teilnehmer am Gespräch auf dem Podium auf, das sehr souverän vom Politik- und Biologielehrer Jürgen Burgdorf moderiert wurde. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass sie sich nicht in einer Diskussion befinden, denn es herrschte ebenso Einigkeit über die wichtige Courage-Botschaft wie über die Tatsache, dass alle Menschen dieselben Rechte innehaben! Die Vertrauenslehrerin Nicolle Sygusch betonte, dass mit der Netzwerkaufnahme der Weg eigentlich erst beginne, denn nun müsse die Arbeit im Netzwerk mit Leben gefüllt werden, müssen Veranstaltungen geplant und immer wieder neue Teilnehmer für die Initiativgruppe gefunden werden. Das wünschten sich auch die Abiturienten Calvin Rall und Emil Walenta, der sich als „linke Brandmauer“ gegen Rassismus bezeichnete und im Gespräch mit einigen Schülern aus dem Publikum riet, dass sie „einfach machen“ sollen, was ihr Herz rät. Extra aus Saarbrücken angereist war die ehemalige Ratsgymnasiastin Sarah Kassmu, die innerhalb der Initiativgruppe unfassbar engagiert gearbeitet und sich ausdrücklich mit Phänomenen des Alltagsrassimus befasst hatte: Schule solle und müsse ein „Safe-Space“ sein, ein Schutzraum, in dem Rassismus, aber auch jegliche andere Form von Diskriminierung oder Ausgrenzung ausgeschlossen sei!

Wie wichtig es ist, als Ratsgymnasium Teil des „Courage-Netzwerks“ zu sein, mögen die teilweise kritischen Anmerkungen aus dem Schüler-Publikum belegen, die ebenfalls eine Bereitschaft für Engagement und zukünftige Diskussionen beweisen.

„RGGR-Initiativgruppe“: Calvin Rall und Emil Walenta, Rongjing Zhang, Seda Yilmaz, Julia Keiber, Klara Steinmann, Sarah Moscoso Silva, Lena Spaniol, Dan Thanh Chau, Sarah Kassmu, Tabea Ofosu-Otoo sowie Martina Hesse