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Review: Theaterstück „Der Revisor“ von Nikolai Gogol

Von Sofie Reuter

Theaterwerkstatt Spielzeit 23/24

„Eine ungeheure Neuigkeit! Ein unglaubliches Ereignis!“ So der Satz von Ina und Mina, als sie die Ankunft des Revisors verkünden.

In der Spielzeit 23/24 beschäftigten sich Axel Dücker und das Ensemble in diesem Jahr, leider ohne Anette Steinberg, mit dem Theaterstück „Der Revisor“ von Nikolai Gogol. Es handelt sich um eine Verwechslungskomödie aus dem Jahr 1836, die ihre Erstaufführung in Sankt Petersburg hatte. Das Ensemble begann im November mit den Proben und wandelte Stück für Stück das ursprünglich russische Stück in ein modernes, deutsches um.

Als der Revisor in die Stadt kommt, ist es ein schwarzer Tag für den Bürgermeister und seine Vertrauten, die alle irgendwo Dreck am Stecken haben. Maßnahmen werden ergriffen, um bei Gericht, im Krankenhaus, in den Schulen und auf den Straßen einen lupenreinen Eindruck zu erwecken. Als dann durch Gerüchte bekannt wird, dass sich der ungebetene Gast bereits unter ihnen befindet, ist der Bürgermeister bereit, alles, sogar Frau und Tochter, ins Feld zu führen.

Aber genug zum Inhalt, mehr zur Umsetzung. Trotz der Schwierigkeiten, die eine Komödie mit sich bringt, hat das Ensemble vier gelungene Aufführungen auf die Bühne gebracht. Nach einem vollen Saal und der fröhlichen Stimmung nach zu urteilen, kann man nur sagen, dass jede Aufführung gelungen war.

Zitate wie „Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was er erzählt – und ich meine ja, warum sollte es denn nicht stimmen, im Suff sagt man doch meistens die Wahrheit!“ (Polizeichefin), sorgten für jede Menge Lacher und ließen den Zuschauer eigene Erfahrungen Revue passieren. Ein anderes Zitat der Polizeichefin regte das Publikum zum Nachdenken an, als es zum Ende hin hieß: „Und jetzt wird er in der ganzen Welt unsere Geschichte erzählen, und was noch viel schlimmer ist, da lauert bestimmt schon irgend so ein Stückeschreiber, um uns damit auf die Bühne zu bringen, und im Publikum sitzen dann lauter Knalltüten und lachen über uns. Na los, lacht nur, über wen lacht ihr denn in Wirklichkeit? Ihr lacht über euch selber, ihr seid nur zu blöde, das zu begreifen.“

Gerade diese Spielzeit war ein Auf und Ab von Emotionen. Das Ensemble freute sich riesig, wieder eine Komödie aufführen zu dürfen, war aber auch traurig, dass das ein oder andere Mitglied ein letztes Mal auf der Bühne stand. Allgemein entsteht nach einem so langen Miteinander eine Traurigkeit darüber, nun wieder eine Theaterpause einlegen zu müssen. Nach sieben Monaten intensiver Zusammenarbeit ist es schon wieder vorbei, aber das Team freut sich schon auf die Produktion der Spielzeit 24/25!