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Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Von Martina Hesse

Für die Projekttage am 29. und 30.06. sowie 03.07.2023 hatte sich die Initiativgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ viel vorgenommen. Ehrgeizig und fokussiert bereiteten hier alle die Aufnahme des Ratsgymnasiums in dieses wichtige bundesweite Netzwerk vor.

Die Arbeiten wurden in drei Gruppen aufgeteilt, die sich mit verschiedenen Aspekten beschäftigten:

  • Rassismus in Deutschland – Gegenwart (Zeitstrahl)
  • „Tools“ zum Umgang mit Alltagsrassismus
  • Gestaltung eines eigenen Logos

Während die Arbeiten am Logo, das zwischenzeitlich in der großen Vitrine des vorderen Treppenhauses im B-Gebäude zu betrachten ist, schnell abgeschlossen waren, wuchsen die Aufgaben aller Gruppenteilnehmerinnen rasant.

Emsig wurden Statements gesammelt, Interviews vorbereitet und intensiv am Zeitstrahl gearbeitet, der beachtliche Dimensionen erhalten wird. Darüber hinaus wurde nachgedacht, welche Hintergründe zu rassistischen Verhaltensweisen führen oder ob sich die Ursachen ausschließlich in der gesellschaftlichen Stellung der Menschen, in Erziehung, Bildung, sozialem Umfeld finden lassen.

Dabei zog der Kunstraum magnetisch viele Schülerinnen und Schüler an, die sich zu Gesprächen anboten oder Umfragen zu ihren Projekten durchführten, sodass ein reger Gedankenaustausch herrschte. Auch kontroverse Gespräche fanden statt, und es wurde sehr deutlich, wie langwierig Betroffene vor allem seelisch ihre Erfahrungen verarbeiten müssen. Diese Stimmung erzeugte einige Male große Betroffenheit!

Am Montag wurden Interviews mit Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt und als Videos dokumentiert.

Aufmerksamen Lesern ist sicherlich aufgefallen, dass die Arbeiten nicht in Gänze abgeschlossen werden konnten, obwohl alle Gruppenmitglieder diese drei Tage fleißig, konzentriert und komplett zeitlich ausgenutzt haben. Das wiederum macht deutlich, welch unerfreulich lange Tradition, Intensität und Heftigkeit dieser Thematik innewohnt und sich leider immer wieder in Gewalt, Mord, Anschlägen, Beschimpfungen, Beleidigungen und Hass ausdrückt.

Also geht die Arbeit insgesamt weiter. Selbstverständlich sind bereits weitere Überlegungen vorhanden, etwa wöchentliche Gesprächsangebote nach dem Unterricht. Außerdem soll es einen „Kummerkasten“ geben, der an einem nicht zentralen, schwer einsehbaren Ort positioniert werden könnte, damit Vorfälle gemeldet werden können, auch wenn man schüchtern ist. Die feierliche Übergabe von Plakette und Urkunde soll kurz nach den Sommerferien stattfinden. (M. Hesse)

Danke an alle couragierten Schülerinnen und Schüler, die während der Projekttage unfassbar engagiert gearbeitet haben! Danke auch an die Kollegin sowie Kollegen, die sehr nachdenkliche Interviews gegeben haben!